Arbeitsagentur-Chef und Jobcenter-Geschäftsführerin stellen Politikern die Arbeit beider Behörden vor.
„Wir haben im Mai erstmals die 5-Prozent-Arbeitslosenquote unterschritten – Zwickaus Arbeitsmarkt ist gut aufgestellt“, lässt Arbeitsagentur-Chef Andreas Fleischer Bundes- und Landespolitiker wissen, die heute zum Informationsgespräch in die Arbeitsagentur gekommen sind.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei weiterhin groß und biete Arbeitssuchenden gute Chancen auf Beschäftigung. Dennoch blieben im Besetzungsprozess zahlreiche Stellen aufgrund hoher Qualitätsanforderungen der Arbeitgeber unbesetzt. Wie man das ändern könne, wird Fleischer gefragt. Unbedingt müssten Zugeständnisse bei der Personalauswahl gemacht werden. Qualifizierungsdefiziten könne man mit Weiterbildungen und weiteren Fördermöglichkeiten begegnen, konstatierte der Behördenchef und stellte die Anreize für abschlussorientierte Weiterbildungen von Beschäftigten vor, die mit dem seit 1. August 2016 eingetretenen Arbeitslosenversicherungsschutz und Weiterbildungsstärkungsgesetz (AWStG) geschaffen wurden.
In einer Arbeitswelt, in der die Menschen immer länger arbeiten, sei lebenslanges Lernen umso wichtiger. Zunehmende Digitalisierung und Automatisierung beschleunigten diesen Trend. Qualifizierung sei eine Notwendigkeit, um dem strukturellen Wandel der Arbeitswelt zu begegnen. Die Arbeitsagentur bietet Arbeitgebern attraktive Möglichkeiten, ihre Arbeitnehmer weiterbilden zu lassen. „Über WeGebAU werden die Weiterbildungskosten ganz oder teilweise übernommen. Zudem wird unter bestimmten Voraussetzungen für die Dauer der Weiterbildung ein Zuschuss zum Arbeitsentgelt gezahlt“, stellte Fleischer den Politikern das Programm Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen vor. Neben den digitalen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und in der Berufswelt verändern sich auch die Kundenerwartungen an die digitalen Angebote der Bundesagentur für Arbeit. So wird bislang jeder dritte Antrag auf Arbeitslosengeld I online gestellt. Andreas Fleischer warb vor den Politikern für das Verfahren „BEA – Bescheinigungen elektronisch annehmen“. Mit BEA können Unternehmen Arbeits- oder Nebeneinkommensbescheinigungen digital an die Bundesagentur für Arbeit übermitteln.
BEA hat für beide Seiten Vorteile: Arbeitgeber sparen Zeit und vereinfachen ihre Geschäftsprozesse, Arbeitnehmer wissen damit schneller, wie die ihnen zustehenden Leistungen ausfallen werden.
„Diese Einkommenssicherung macht den Kopf frei für die weiteren Integrationsbemühungen“, weiß Fleischer.
Jobcenter-Chefin Michaela Ungethüm informierte die Bundestagspolitiker Sabine Zimmermann, Carsten Körber, Alexander Richter, der Marco Wanderwitz vertrat, die Landtagspolitiker Kerstin Nicolaus, Jan Löffler, Gerald Otto und Sabine Thamm, die Ines Springer vertrat, über den Bestand der Langzeitarbeitslosigkeit, der sich immer mehr verfestigt. Stolz stellte sie ihnen das Projekt „MofA – Module für Asylberechtigte“ vor, das die Integration geflüchteter Menschen in die deutsche Lebenswelt zum Ziel hat. Beide freuen sich über den mittlerweile vierten Besuch der Politiker und deren Interesse an der Arbeit beider Behörden: „Wir müssen weiterhin im Gespräch darüber bleiben, wie die aktuellen Fragen auf dem Arbeitsmarkt gemeinsam gelöst werden können“, sind sie sich mit den Politikern einig.
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