Der 27. Januar, der Tag an dem wir den Abermillionen Opfern des Nationalsozialismus gedenken, ist ein Tag der Trauer und der historischen Demut für uns Deutsche. Doch gleichzeitig geht kaum etwas so klar aus unserer historischen Verantwortung hervor, wie die Pflicht, für Demokratie und Pluralismus und gegen jegliche Art von Hass, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit einzutreten. Für die Diskussionsveranstaltung „Demokratie braucht Demokraten und Freiheit bedeutet Verantwortung“ der Konrad-Adenauer-Stiftung im Zwickauer Käthe-Kollwitz-Gymnasium gab es somit kein besseres Datum.

Zur Veranstaltung war der frühere Bundestagspräsident und heutige Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Norbert Lammert, als Gesprächspartner eingeladen. In seiner Rede sprach Lammert über den historischen Weg, den unsere deutsche Demokratie vom Kaiserreich, über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, die deutsche Teilung, bis heute nahm. Dabei mahnte er: „Eine Demokratie steht und fällt mit dem Engagement von Demokraten. Sie kann nur überleben, wenn es mindestens eine Mehrheit an überzeugten Demokraten gibt“. Deshalb sei es die Pflicht aller Demokraten, sich für eine stabile Demokratie und gegen die populistischen Beschwörer des vermeintlichen Volkswillens einzusetzen, so Lammert weiter.

Sein darauffolgendes Grußwort baute Jan Löffler auf der Rede von Prof. Lammert auf. So stellte der Landtagsabgeordnete fest: „Um unsere Demokratie zu bewahren und zu schützen müssen wir uns den Herausforderungen der politischen Willensbildung stellen. Das heißt besonders, im Dialog mit den Menschen ehrliche Lösungen für Probleme finden. Wir müssen außerdem noch besser dafür sorgen, dass rote Linien eingehalten werden, denn das Vertrauen in den Staat ist die Grundlage einer starken Demokratie.“ „Und drittens“, fügte Löffler letztlich an, „muss es uns noch besser gelingen, eine Kultur des Ermöglichens zu schaffen. Denn Demokratie und Verantwortung sind nicht voneinander zu trennen.“

Insgesamt zeigten sich die mehr als einhundert Gäste in der brechend vollen Aula des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums begeistert von so viel demokratischer Entschlossenheit. Den passenden Schlusspunkt setzte dann eine Frau aus dem Publikum, die sich bei Herrn Prof. Lammert bedankte. Seine Worte hätten ihr immer viel Kraft gegeben.