Am Freitag, den 14.06, war der kanadische Botschafter, Herr Stephane Dion, zu Besuch in der Stadt Crimmitschau. Herr Dion wurde, nachdem er eine Gesprächsrunde mit Schülern des Gymnasiums geführt hatte, zu einer Diskussion mit kommunalen und regionalen Politiker in das Crimmitschauer Rathaus eingeladen.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, zu nennende Anwesende waren u. a. der Oberbürgermeister André Raphael, Herr Oliver Schenk (Chef der Sächsischen Staatskanzlei), Herr Thomas Horn (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH) und Herr Jan Löffler, berichtete der Oberbürgermeister einleitend über die Stadt Crimmitschau und den Freistaat Sachsen.

Dann begann die eigentliche Gesprächsrunde mit neugierigen Fragen von beiden Seiten. Gleich die erste Frage des Stadtrates thematisierte den Diskurs innerhalb der Bevölkerung Sachsens und Europas zur Zukunft in der Migrationspolitik. Kanada durchlief Ähnliches. Wie ist Kanada als eines der größten Länder der Erde (28 mal größer als Deutschland) mit einer diskutierenden Gesellschaft umgegangen? Der Botschafter antwortete entschieden: Für Kanada, aber auch für ihn persönlich, war Vielfalt die Lösung. Diese als Stärke und nicht als Schwäche zu verstehen, half Kanada durch schwere Zeiten. Natürlich werde es immer Herausforderungen geben, betonte seine Exzellenz. Doch wenn man seinen Mitmenschen verständnisvoll entgegenkomme, dann sei bereits die Hälfte des Weges zu einer konstruktiven Lösung  geschafft.

Weiter wurde Herr Dion zur kanadischen Bevölkerungsverteilung und dem Wahlsystem befragt. „The winner takes it all“ antwortete der Botschafter. Das kanadische Wahlsystem ähnelt dem System Großbritanniens, in welchem ein Mandatsbewerber mit einer einfachen Mehrheit siegt. Ein ungewohnter Unterschied zu den Wahlen in Sachsen und Deutschland.

Eishockey hingegen ist für Kanada (dort Nationalsport), als auch für Crimmitschau eine gemeinsame Herzensangelegenheit und so war schnell klar, dass auch dieses Thema nicht unbesprochen bleiben konnte. So kam die Frage, ob die Eispiraten Crimmitschau in Kanada bekannt seien. „Leider nein“, antwortete Dion, der gleichzeitig versprach, den Namen der Eispiraten Crimmitschau in seiner Heimat bekannter zu machen.

Die letzte Frage kam von Herrn Löffler, der den Botschafter mit seiner „externen Brille“ auf Sachsen, Deutschland und Europa, um Anregung aus kanadischer Sicht bat. Der Botschafter freute sich über diese Frage und sagte: „We chose migration“. Dabei betonte er nochmals seine Ansicht, dass mit Vielfalt, Verständnis und bedachtem Umgang jede Herausforderung zu bewältigen sei.

Zum Abschluss bedankte sich der Crimmitschauer Oberbürgermeister bei allen Teilnehmern für ihre Beiträge, besonderer Dank galt dem Botschafter für seine Zeit, für seine Antworten und für seinen Rat. Als kleine Anerkennung wurden ihm die Chroniken der Stadt als Geschenk überreicht und er durfte sich selbstverständlich in das Crimmitschauer Ehrenbuch eintragen. Anschließend brachen der Botschafter, seine Begleiter und die Vertreter des Freistaates zum kanadischen Unternehmen LINAMAR auf.